Ein Diskussionspapier von Dipl. Ing. Frank Gerlach (frankgerlach.tai@gmx.de) im Rahmen des Landesfachausschußes 10 der AfD Baden-Württemberg.
Stand 28.1.2025 11:32
Durch die irrationale Abschaltung der deutschen Kernkraft und durch die Sprengung der Gasleitung aus Russland hat die Deutsche Wirtschaft mit untragbaren Stromkosten zu kämpfen. Viele Produktionsstätten wurden schon geschlossen oder sind im Begriff, geschlossen zu werden. Es muss dringend volkswirtschaftlich kostengünstiger Strom zur Verfügung gestellt werden. Die nächste Bundesregierung muss hier die Weichen richtig stellen. Dieses Papier fasst das komplex Thema zusammen.
Aufgrund der extremen zeitlichen Schwankungen dieser Energiequellen sind sie keine Grundlage für eine moderne Industrie und nicht einmal für den privaten Verbrauch. Vielmehr braucht jedes Kilowatt dieser Stromquellen ein Kilowatt "Backup" in Form von Kohlekraft, Kernkraft oder Methan-Kraftwerken. Die Überbrückung einer typischen, zweiwöchigen "Dunkelflaute" durch Speicher (chemisch, hydraulisch, mechanisch) ist wirtschaftlich unmöglich. Der ERNTEFAKTOR dieser Stromquellen ist viel zu niedrig, um volkswirtschaftlich sinnvoll zu sein.
Schaufelradbagger fördert deutsche Braunkohle
Aufgrund der sehr hohen zeitlichen Verfügbarkeit dieser Stromquelle und den enormen deutschen Vorräten an Braunkohle(mehrere hundert Jahre), ist die Kohlekraft das Rückgrat der deutschen Stromversorgung im Jahr 2025. Kohlekraftwerke können vergleichsweise schnell(2 Jahre) und mit moderatem Kapitalaufwand errichtet werden. Kurz- und mittelfristig ist damit die Braunkohle die wichtigste Stromquelle für Deutschland.
Kernkraftwerk Isar
Die bis 2024 in Deutschland betriebenen Kernkraftwerke waren eine hervorragende, zuverlässige und extrem sichere Stromquelle. Ihre Abschaltung war vollkommen irrational und hat der deutschen Wirtschaft und dem Wohlstand des deutschen Volkes schwer geschadet. Kernkraft ist auch international die humanste Energiequelle, gemessen in Tote/TWh. Man vergleiche z.B. die Anzahl der Todesfälle durch Erdgas-Explosionen, Unfälle bei Installation von Solarzellen, Krebstote durch Schadstoffe der Kohlekraft.
Der Neubau von KKWs ist sehr zeit- und kapitalaufwendig und somit keine kurzfristige Lösung des deutschen Energieproblems. Eine Bauzeit von mindestens fünf Jahren ist für KKWs anzusetzen, wobei der Mangel an Fachleuten(z.B. Schweißer) mit KKW-Erfahrung eine große Herausforderung darstellt. Dieser Mangel besteht in fast allen Ländern mit Ausnahme von China und Russland, weil über 30 Jahre nur in diesen Ländern Reaktoren neu gebaut wurden.
Deutscher Bergmann der SDAG WISMUT fördert Uran in Thüringen
Über die Laufzeit eines KKW von 100 Jahren und mehr ist die Wirtschaftlichkeit hervorragend. Uran wurde von der DDR+UdSSR in großem Umfang in Sachsen und Thüringen abgebaut. Diese Lagerstätten könnten weiter genutzt werden, als langfristige Brennstoffquelle.
Aktuell geistern allerlei Konzepte für "neuartige" Reaktoren durch das Internet. Diese sind jedoch wegen des enormen F+E Aufwandes und der nötigen Betriebserfahrung mindestens 15 Jahre von einer Einsatzreife entfernt. Powerpoint-Technologien sind keine Handlungsoptionen. Vielmehr können die über Jahrzehnte bewährten Reaktoren aus deutsch-französischer Entwicklung und Produktion wieder genutzt werden. Diese sind sehr sicher und auch wirtschaftlich.
Uran ist in Deutschland abbaubar und auf dem Weltmarkt kostengünstig verfügbar; von einer Knappheit kann keine Rede sein.
Der sogenannte "Grüne Wasserstoff" aus der Elektrolyse von Wind- und Solarstrom würde die Stromkosten nochmals um einen Faktor 3 bis 5 erhöhen, weil die Elektrolyse physikalisch bedingt enorme Wandlungsverluste von 60% bis 80% aufweist. Anders gesprochen: Wind+Wasserstoff hat einen extrem niedrigen ERNTEFAKTOR und ist damit volkswirtschaftlich untragbar.
Erdgas hat für die Stromerzeugung den Vorteil niedriger Kapitalkosten und schneller Bauzeit der Kraftwerke. Zudem können die Turbinen in wenigen Minuten von 0% auf 100% Leistung hochgefahren werden, somit ein ideales Backup von wetterabhängigem Flatterstrom.
Allerdings ist Methan nur wettbewerbsfähig, wenn es aus Röhren(ohne Verflüssigung) vom Gasfeld nach Deutschland kommt. Flüssiggas aus dem Tanker verbraucht, physikalisch bedingt, enorme Energiemengen zur Kompression und zum Transport. Der Bau der Schiffe ist ebenso sehr teuer. Folglich wird Methan erst wieder interessant werden, wenn wir entweder viel Methan aus Nordafrika oder aus Russland beziehen können. Die deutschen Vorräte an Methan sind begrenzt und müssten mittels Fracking gefördert werden.
Energieproduktion aus Biomasse kann nur einen sehr kleinen Teil der Stromversorgung decken. Sie konkurriert zudem mit der Nahrungsmittelherstellung um knappe Feldflächen, sofern mehr als nur Gülle und Agrarabfälle(z.B. Stroh) genutzt werden.
Volkswirtschaftlich tragbare Stromkosten/preise kann es kurz- und mittelfristig (3 Jahre) nur mit dem Ausbau der Nutzung der deutschen Braunkohle geben. Stand Heute verbraucht die Industrie-Supermacht China 1500% mehr Kohle als Deutschland. Dies ist die Grundlage des chinesischen Wirtschaftswunders.
Frank Gerlach ist Dipl. Ing. der Technischen Informatik, mit langjähriger Entwicklungserfahrung in den Bereichen Internet-Banking und Automobil.